„Das Village ist eine Kultstätte“

vom Münchner Merkur.de Aktualisiert:

„Das Village ist eine Kultstätte“

Habach – Gleich zwei Konzerte geben Ro Clausman und seine fünfköpfige Band am 25. und 26. September im Village im Habacher „Kulturtal Obermühle“. Dort nehmen sie das erste Mal eine Live-CD auf. Im Interview erzählt der Bandleader (57) aus Penzberg, der eigentlich Roland Klausmann heißt, wie die Formation entstanden ist, weshalb er sich für das Village als Aufnahme-Ort entschieden hat und was ihn an der Musik so fasziniert.

 Sie sind deutschlandweit als Solo-Künstler und auch mit Ihrer Band unterwegs. Wieso nehmen Sie die erste Live-CD Ihrer Band ausgerechnet im Village in Habach auf?

Das hat sich so ergeben, weil ich dort schon einige Konzerte gegeben habe. Die Räumlichkeiten passen einfach. Das Village hat so eine besondere Atmosphäre, es ist eine Art musikalische Kultstätte. Es ist auch wegen des ganzen Holzes im Inneren so originell.

Wie ist Ihre Band entstanden?

 Die Band habe ich 2012 mit Chris Weller gegründet. Ich habe ihn damals in Murnau getroffen. Er ist ein Bekannter aus meiner Jugend im Schwarzwald. Wir haben beschlossen, bluesmäßig gemeinsame Sache zu machen, und trafen noch auf ein paar namhafte „Komplizen“, um die Sache klarzumachen: Die „Ro Clausman Band“ war gegründet – und hatte den ersten Auftritt auch im Village.

Wie viel Arbeit ist mit dem Aufnehmen einer Live-CD verbunden?

Im Vergleich zu einem gewöhnlichen Konzert müssen wir viel mehr vorbereiten. Wir müssen nicht nur alles für ein Konzert herrichten, sondern auch jedes einzelne Instrument verkabeln. Außerdem müssen wir beim Soundcheck darauf achten, dass die Instrumente genau aufeinander abstimmt sind. Im Gegensatz zu einer Studioaufnahme spielen wir alle gleichzeitig, und es entsteht nur eine Tonspur. Im Tonstudio ist es gängige Praxis, dass die Instrumente getrennt voneinander aufgenommen werden und hinterher am Computer zu einem Song zusammengeschnitten werden. Die Musik auf der Live-CD soll eben live und authentisch sein. Da hilft es uns auch sehr viel, dass wir vor Publikum spielen. Wir haben extra einen Soundtechniker mit dabei, der sich um alles rund um die Aufnahme kümmert.

Was ist die größte Herausforderung für Sie und Ihre Band an diesen beiden Abenden?

Wir müssen einige der Songs nochmal gemeinsam proben, damit auch wirklich alles klappt – vor allem die ganz neuen Songs, weil wir die noch nicht so oft zusammen gespielt haben. Die größte Herausforderung wird jedoch, dass sich die Musik auf der CD später genauso gut wie live anhört.

Was für Songs werden für die Aufnahme gespielt?

Vom Genre her hauptsächlich Blues und Rock’n’Roll, aber in den Songs sind auch Einflüsse von Jazz, Soul und Pop zu finden. Wir haben knapp 20 Lieder für die Live-CD eingeplant – neben Eigenkompositionen auch Covers.

Was begeistert Sie so sehr an der Musik?

Das habe ich, glaube ich, von meinen Eltern geerbt. Die haben beide sehr gern gesungen. Mit zwölf habe ich mir dann die Gitarre meiner großen Schwester geschnappt und nie wieder hergegeben. Musik ist mehr als nur Klänge und Texte: Für mich sind Songs Gefühle, die auch das eigene Leben widerspiegeln.

Wie schwer ist es für Sie, einen Song zu schreiben?

Das kommt darauf an. Es fängt bei mir fast immer mit einer Melodie an, die ich im Ohr habe. Die muss ich sofort aufschreiben. Manchmal liegt diese dann ein halbes Jahr bei mir zu Hause rum, bis mir wieder was einfällt. Songs auf Knopfdruck schreiben, das funktioniert überhaupt nicht.

Ab wann gibt es die Live-CD zu kaufen?

Wir sind uns noch nicht ganz sicher, ob wir die CD dann auch wirklich verkaufen oder ob wir sie nur als Demo-CD für Werbezwecke verwenden. Aber höchstwahrscheinlich gibt es sie ab nächstem Jahr in einer kleinen Auflage zu kaufen.

Die Konzerte

der „Ro Clausman Band“ finden am Freitag und Samstag, 25./26. September, im Village statt. Einlass um 20 Uhr, Konzertbeginn gegen 21 Uhr. Info: village-habach.de.

Jonas Regauer

https://www.merkur.de/lokales/weilheim/clausman-das-village-eine-kultstaette-5535410.html

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